Der Keltenfürst vom Glauberg
Schon seit Jahrzehnten forschen Archäologen am Glauberg am Ostrand der Wetterau nach den früheren Kelten. Bei einem Erkundungsflug im Jahr 1988 erkannten Heimatforscher am Südhang des Glaubergs die Spuren eines riesigen Grabhügels in einem Getreidefeld. Später wurde noch ein zweiter Grabhügel entdeckt, der durch geophysikalische Messungen lokalisiert werden konnte. Beide Hügel waren eingeebnet und vom Boden aus nicht zu erkennen. Zwischen 1994 und 1997 führte das Landesamt für Denkmalpflege Hessen Ausgrabungen durch. Die Grabanlage wurde anschließend rekonstruiert.
Die reich ausgestatteten Gräber dreier keltischer Krieger aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. belegen die gehobene Stellung der Verstorbenen. Die Gräber werden zu den keltischen Fürstengräbern gezählt und gehören zu den prachtvollsten, die aus dieser Zeit bekannt sind. Eine weitere Sensation war die Entdeckung einer überlebensgroßen Steinfigur eines Kriegers. Die bis auf die Füße vollständig erhaltene Statue ist mit einer haubenartigen Kopfbedeckung versehen, die als Mistel-Blattkrone gedeutet wird und als Grabbeigabe in Grab 1 gefunden wurde.