Werra-Burgen-Steig Hessen – Abschnitt 5

Gradierwerk Bad Sooden-Allendorf

Von Burg Ludwigstein nach Bad Sooden-Allendorf

Anreise

Anreise mit dem Pkw zum Abschnittsende Parkplatz Bahnhof Bad Sooden-Allendorf, 37242 Bad Sooden-Allendorf (Navi-Eingabe: N51°16’07″ E9°58’09″). Von dort weiter mit dem Bus 220 vom Bahnhof/ZOB, Bad Sooden-Allendorf bis zur Haltestelle Bushaltestelle Ludwigstein (Abschnittsbeginn).

Tourbeschreibung

Wanderportal Abschnitt 5Der Abschnitt ist 17 km lang. Von der Paaschelinde bei Burg Ludwigstein wandern Sie die Zufahrtstraße mit freiem Blick über die umliegenden Wiesen und Felder abwärts und biegen auf den nächsten nach rechts abzweigenden Weg ein. Nach einer Rechtskurve sind es noch rund 80 m, bis Sie auf den Feldweg nach rechts abbiegen und noch einmal einen Blick auf die Burgruine Hanstein werfen können. Der Feldweg geht in einen Wiesenweg über, dem Sie am Ende der Steigung nach links folgen. Bald macht der Weg eine scharfe Rechtskurve (hier steht Blick auf Oberriedeneine Sitzbank) und führt geradeaus ansteigend in den Wald, wo es zunächst nach links auf einem Pfad und wenig später auf einem ebenen Waldweg abermals nach links weitergeht. Der Werra-Burgen-Steig Hessen nähert sich einer Waldlichtung, zur Linken fließt zunächst noch der schmale Rattenbach, um sich bald darauf in den Wiesenflächen zu verlieren. Nach der Lichtung und dessen Kreuzung zweigen Sie rechts hinauf in den Wald ab, hinter Ihnen zeigt sich ein letztes Mal die Ruine Hanstein. Nach ein paar hundert Metern erreichen Sie die Aufstieg zum HellenbergSchutzhütte am Großen Habichtstein. An der Schutzhütte setzt sich die Wanderung nach links bergan fort. Nach gut 100 m halten Sie sich an der Weggabelung rechts. Auf der Höhe des Schüllerskopfes angekommen, folgen Sie dem nach rechts führenden Abzweig für etwa 20 m, um dann dem nach links abknickenden Pfad zu folgen. Der Pfad bringt Sie zu einem Weg und einer davon nur wenige Meter entfernten Kreuzung. Biegen Sie an der Kreuzung sofort wieder rechts ab auf den Forstweg.

Blick vom Roßkopf zur Burg HansteinNach einer längeren Gefällstrecke führt Sie kurz vor dem Waldrand ein unbefestigter Weg nach links zu einem nicht weit entfernten Schotterweg. Hier geht es links hinauf, um nach ca. 50 m erneut nach rechts abzubiegen. Auf ebenem Weg wandern Sie durch eine abwechslungsreiche und vielfältige Waldlandschaft: junge Buchen und Eichen begleiten Sie bis zu einem markanten Felsen. Direkt vor diesem Felsen halten Sie sich links. Zu den bereits bekannten Buchen und Eichen gesellen sich Birken und Kiefern. Überall überdeckt dichtes Moos das Holz und die Naturdenkmal JägereicheSteine. Sie wandern nun am Steilhang allmählich hinab in das klamme enge Sehlenbachtal. Im Tal mit Oberrieder Bach und Landstraße angekommen, folgen Sie dem Straßenverlauf nach rechts. In Höhe einer Kläranlage wandern Sie nach links in den Wald und folgen dem lang ansteigenden Waldweg. Der Weg macht zum Waldrand hin einen weiten Linksbogen, hier zeigt ein Wegweiser die Richtung ins ca. 800 m entfernte Dorf Kammerbach an. Vom Abzweig nach Kammerbach führt der Werra-Burgen-Steig Hessen beständig weiter nach oben, zwischendurch wird es hier auch Pfennigstubemal richtig steil, in Richtung Roßkopfturm. Auf der Höhe angekommen, biegen Sie an der T-Kreuzung nach links ab. An der nächsten Gabelung halten Sie sich zuerst links, schwenken dann aber sogleich wieder nach rechts und wandern zum bereits sichtbaren Roßkopfturm. Vom Roßkopfturm führt ein schmaler naturbelassener Pfad zu einem rund 400 m entfernten breiten geschotterten Forstweg, dem Sie nach rechts beständig bergab folgen. Der Weg bringt Sie zum Rastplatz Jägereiche, von wo es nach rechts über einen Weg weitergeht. Sobald der Weg eine Söder Tordeutliche Linkskurve macht, zweigt nach rechts ein Pfad den Hang hinunter ab. Ein Schild weist darauf hin, dass der Ort Ahrenberg keine 1000 m mehr entfernt ist. Nach dem Überqueren des Ahrenbachs wenden Sie sich auf dem Feldweg nach links und wandern bis zur Kreisstraße kurz vor der Ortschaft Ahrenberg. Am Ortsrand befindet sich ein Parkplatz mit Bushaltestelle und einem Informationsportal zum Werra-Burgen-Steig Hessen. Die Wanderung führt durch das freundliche Dorf unmittelbar am Eingang des Romantikhotel mit Gasthof Ahrenberg Gradierwerkvorbei und weiter nach links über die Terrasse des Restaurants. Auch in Simones Landhaus nebenan können Wanderer gut nächtigen. Der Terrasse schließt sich ein Pfad an. Nach kurzer Steigung wird zunächst dem eben verlaufenden Pfad nach links gefolgt. Dann folgt eine längere Gefällstrecke durch den Wald hinunter bis ins Tal. Hier befindet sich eine Wassertretanlage, an der Sie sich nach rechts wenden und entlang der Felder in den knapp 1 km entfernten Stadtteil Sooden wandern. Sie passieren die Werra-Reha-Klinik und gehen kurz darauf an der Bahnhof Bad Sooden-AllendorfBushaltestelle Hainbachwiesen und dem Wanderportal des Naturparks nach links und gleich wieder nach rechts über die Durchgangsstraße in Richtung Werratal-Therme. Sie befinden sich nun bereits im Kurbereich der Stadt. Vorbei an einer Minigolfanlage (Spielgolf) und der Werratal-Therme, erstreckt sich vor Ihnen das ansehnliche Gradierwerk. Unmittelbar danach halten Sie sich vor dem Kurtheater links, unterqueren die Bahngleise und erreichen über zwei dicht aufeinanderfolgenden Brücken den Fischerstad im Stadtteil Allendorf. Die Allendorfer Altstadt mit dem Marktplatz ist geradeaus nach wenigen Gehminuten schnell erreicht. Hier finden Sie zahlreiche schöne Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten.

Burg Hanstein

Burgruine HansteinDie imposante Burgruine an der Werra im Eichsfeld geht in ihrer heute noch erhaltenen Anlage auf das Adelsgeschlecht derer von Hanstein zurück, die die Burg ab 1308 im Auftrag des Mainzer Erzbischofs errichteten. Durch das wachsende Gebiet der von Hanstein wurde die Burg schließlich ein Grenzposten des Eichsfeldes, das als Enklave des Mainzer Kurfürstentums gesondert zu schützen war. Aufgrund der abgelegenen Lage der Burg und der zugehörigen 21 Dörfer stagnierte jedoch die wirtschaftliche Situation, so dass aus dem Adelsgeschlecht von Hanstein schließlich ein Raubrittergeschlecht wurde. Zum Schutz der Handelswege vor den Raubrittern wurde daraufhin 1415 die gegenüberliegende Burg Ludwigstein errichtet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg schließlich von den schwedischen Truppen zerstört und wurde seitdem nicht mehr dauerhaft bewohnt, auch wenn sie weiterhin als Treffpunkt des Hauses Hanstein diente.

Oberrieden

Ev. Kirche OberriedenOberrieden ist der größte Stadtteil von Bad Sooden-Allendorf und liegt in der Nähe des Dreiländerecks Hessen–Thüringen–Niedersachsen nahe der Mündung des Oberrieder Bachs in die Werra. 1347 wird der Ort Ryden an der Werra als landgräfliches Dorf genannt. 1369 erhielt Wilhelm von Dornberg vom Landgrafen Heinrich ein Burglehen in Riden. Die Burg soll früher neben der Kirche gestanden haben. Auch andere adlige Familien bekamen im Laufe der Zeit landgräfliche Lehen in Oberrieden, so die von Stockhausen und von Hanstein von dem Berge. Wie in den meisten Dörfern waren die herrschaftlichen Verhältnisse in früheren Jahrhunderten recht kompliziert. So gehörte Oberrieden im 18. Jahrhundert zum Amt Ludwigstein und damit zur landgräflichen Linie Hessen-Rotenburg. Nur die landgräflichen Untertanen waren dem Amt Ludwigstein zu Diensten verpflichtet. Der heutige Kirchenbau wurde 1786-90 von dem Soodener Baumeister Reutet errichtet.

Kammerbach

Ev. Kirche KammerbachDer Ortsteil Kammerbach liegt  eingebettet inmitten idyllisch gelegener Täler und Hügel. Im Westen ragt der „Hohe Meißner“, auch  König der Hessischen Berge genannt, mit stolzen 750 m über NN und im Nordosten der Rosskopf mit rd. 475 m über der Ortschaft. Kammerbach wurde erstmals 1277 urkundlich erwähnt und gehörte seinerzeit zum Kloster Germerode. Die evangelische Kirche von Kammerbach steht am Bach in der Ortsmitte direkt neben der großen Straßenkreuzung. Hier zweigt von der Hauptdurchgangsstraße, der Kasselern Straße, in südliche Richtung die Kohlenstraße zum  Meißner ab. Westwärts geht es weiter nach Schulbrunnen in KammerbachTrubenhausen, und in die nördliche Richtung führt eine Nebenstraße nach Hilgershausen und weiter ins Riedbachtal. Neben der Kirche steht das Dorfgemeinschaftshaus. Sehenswürdig sind die Kammerbacher Höhle und das Hirtenhaus mit der Backstube. Das Gast- und Pensionshaus Krug bietet  ansprechende Räumlichkeiten für Familienfeiern und Übernachtungsgäste. Die Struktur des Ortes ist dörflich geprägt, einst dominierte hier die Landwirtschaft. Heute gibt es lediglich noch drei Haupterwerbsbetriebe und eine Handvoll Betriebe im landwirtschaftlichen Nebenerwerb.

Rosskopf

RosskopfturmDer Rosskopf ist mit 482 m ü. NN  der höchste und zudem zentrale Berg des Soodener Berglandes. Er erhebt sich als Sandsteinkuppe die von Karst durchbrochen wurde im Naturpark Meißner-Kaufunger Wald etwa 1,8 km nordnordöstlich von Kammerbach und etwa 3,5 km westnordwestlich von Bad Sooden-Allendorf. Am nördlichen Fuß des Berges befindet sich das Naturdenkmal die Morgen am RoßkopfJägereiche, an seinem südlichen die Felsformation Weiberstein. Der Aussichtsturm des Werratal-Vereins wurde 1950  errichtet. Der Ausblick ist nach Süden völlig frei und reicht über Kammerbach und die Gemeinden Berkatal sowie Meißner bei guten Sichtverhältnissen bis zum Heldrastein, dem Großen Inselsberg, zur Wasserkuppe und zur Milseburg. Im Südwesten dominiert das Massiv des Hohen Meißner. Nach Osten und Westen ist der Ausblick durch Bäume stark eingeschränkt. Nach Norden hin sind durch eine Schneise zwischen den Bäumen Burg Hanstein und Teile des thüringischen Eichsfelds mit dem Höheberg zu erkennen. Auch ein Heinrich Thal zeigte sich von diesem Ort besonders angetan und so fasste er seine Gedanken und Gefühle in ein Gedicht, das sich so am Turm wiederfindet:

Morgen am Roßkopf

Noch geistert im schlummernden Tal die Nacht;
auf den Wiesen die Nebel rings brauen,
da hab ich mich still auf die Reise gemacht,
am Rosskopf den Morgen zu schauen.

In Buchen und Eichen steht heilige Ruh´,
vom Himmel hoch schimmern die Sterne,
es wendet sich betend das Herz ihnen zu,
den göttlichen Lichtern so ferne.

So schreit ich sinnend hindurch durch den Wald,
erklimme den Turm auf dem Gipfel,
gepackt von der wuchtigen Schöpfer Gewalt
hoch über dem Heere der Wipfel.

Jetzt schießen die Strahlen des Sonnenballs
dort im Osten hoch über die Lande,
es nahen die feurigen Boten des Alls
im gleißenden Perlengewande.

Sie jagen herüber wie Krieger im Sturm
gehorsam nach Gottes Befehle,
hell glänzet das Frühlicht rings um den Turm,
und Jubel erfasst meine Seele.

Und weithin glitzert im Waldgras der Tau,
es wichen die Ängste und Sorgen,
denn mein Herrgott ging selbst durch die seelige Au! –
so grüßt ich am Rosskopf den Morgen.

Ahrenberg

Der Dorfplatz in AhrenbergDer Ahrenberg stellt mit seinen 32 Einwohnern einen der kleinsten Ortsteile der Kurstadt Bad Sooden-Allendorf dar und bietet Ruhe und Abgeschiedenheit. Da sich der Ortsteil Ahrenberg auf einer Anhöhe von 190 m befindet, genießt man einen herrlichen Blick auf den Kurort und das Werratal. Der Ahrenberg wurde erstmalig 1378 urkundlich erwähnt und war ein Gut und Bauerndomäne des Landgrafen von Dörnberg. Die vier ortsansässigen Bauern, die größtenteils in ihrer Grundstruktur heute noch die Einwohner des Ortes stellen, haben 1897 die Höfe von Wilhelm Caspar Ferdinand von Dörnberg erworben, damit dieser die finanzielle Grundlage zur Beteiligung am Krieg gegen Napoleon bilden konnte. Somit begann der wirtschaftliche Aufschwung und die Unabhängigkeit der Ahrenberger Bauern schon sehr früh. Der Ort Ahrenberg mit dem Landidyll-Hotel Ahrenberg ist ein überregionaler touristischer Anziehpunkt für Menschen, die Ruhe und Wellness erleben möchten.

St. Marien

evangelische St. Marien-KircheDie evangelische St. Marien-Kirche ist eine denkmalgeschützte einschiffige Hallenkirche im Ortsteil Sooden.  Die Behauptung des Soodener Pfarrers Johannes Rhenanus, der in der Kirche begraben liegt, dass die Kirche von Bonifatius geweiht worden war, lässt sich nicht belegen und geht vermutlich auf die besondere Verehrung zurück, die Bonifatius in Sooden genoss. Es ist vielmehr anzunehmen, dass die Marienkirche als Filialkirche von St. Crucis der Stadt Eingang evangelische St. Marien-KircheAllendorf gegründet wurde. Im Jahre 1637, während des Dreißigjährigen Krieges, zogen Kroaten der kaiserlichen Truppen durch das Werratal und legten Allendorf in Schutt und Asche. Auch Sooden mit seiner Marienkirche fiel der Feuersbrunst zum Opfer. Die Außenwände der Kirche blieben aber stehen. Wann mit dem Wiederaufbau der Kirche mit finanzieller Unterstützung des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel begonnen wurde, ist nicht genau bekannt. Sicher ist aber, dass bald wieder Gottesdienste stattfanden und ab 1653 der Altar wieder errichtet war. Im Jahr 1694 erhielt die Kirche ihre heutige einschiffige Gestalt. Der Vorgängerbau war aus grob behauenen Feldsteinen bzw. Hausteinen errichtet. 1699 fanden die Arbeiten mit der Errichtung eines neuen Chors zum Berg hin mit einem evangelische St. Marien-Kirchegotischen Chor und einem darüber liegenden barocken Glockenturm ihren Abschluss. Über dem Erdgeschoss des Turms, das mit einem Fries endet, befinden sich zwei weitere Geschosse, ebenfalls durch einen Fries getrennt. Darüber erhebt sich das achteckige Glockengeschoss, das mit einer welschen Haube bekrönt ist. In der Glockenstube hängt eine der ältesten Glocken im Werratal, die im Jahre 1405 gegossen wurde. Der Schlussstein des Kreuzrippengewölbes im Chor trägt die Initialen des Landgrafen: »LC 1699 – Cujus nomen sit in benedictione«. Über dem Hauptportal der Kirche prangt das Wappen des Landgrafen Karl zusammen mit dem seiner Frau Amalia von Kurland.

Bad Sooden-Allendorf

St. CrucisDer Ort besteht mindestens seit dem Ende des achten Jahrhunderts. Das belegt eine Schenkungsurkunde des Frankenkönigs Karls des Großen, die von Historikern auf die Zeit zwischen 776 und 779 datiert wurde. Mit diesem Dokument übertrug Karl die Salzquellen, Salzpfannen, Salzarbeiter, Markt, Tribut und Zoll der Siedlung Westera dem Kloster Fulda. Der Name der Siedlung bezieht sich auf die Lage an der westlichen Grenze zu Thüringen. Der römische Geschichtsschreiber Tacitus hat einen noch älteren Beleg hinterlassen, der sich zwar nicht Fischerstadauf die Siedlung, aber auf den Standort bezieht. Chatten und Hermunduren sollen sich laut seinem Bericht an einem Grenzfluss um Salzquellen gestritten haben. Der Grenzfluss war die Werra, und Historiker glauben, dass es sich bei den Quellen um die unter dem heutigen Sooden handelte. Im Dreißigjährigen Krieg zogen ab 1623 Truppen unter den Generälen Tilly, Wallenstein, Merode und Pappenheim durch. Jedes Mal kassierten sie Besatzungskosten und verkauften Schutzbriefe, damit die Stadt nicht angezündet würde. So waren die Kassen Kirchstraßevon Stadt und Bürgern leer, als im April 1637 die kroatischen Regimenter Geleen und Isolani einfielen und die Stadt am 27. April anzündeten. Die Kirchenbücher verzeichnen keine Sterbefälle durch den Brand, weil sich die Bürger durch Verbindungstüren zwischen allen Kellergewölben der Stadt retten konnten. Doch noch im gleichen Jahr starben 141 von ihnen, denn als sie nach ihrer Rückkehr in den Kellergewölben hausten, brach die Pest aus. Sooden wurde nicht verbrannt, weil die Saline unter der Protektion des Landgrafen stand. Von Allendorf Rathausblieben nur die Grundmauern übrig. Viele Zimmerleute waren für den Wiederaufbau nötig, mehr als in der Umgebung zu finden waren. Also reisten Berufskollegen aus Niedersachsen, Thüringen und dem übrigen Hessen an. Die drei dort üblichen Fachwerkstile finden sich heute in der Stadt. Der Rathof – komplett aus Stein erbaut – überstand den großen Stadtbrand und ist als ältestes Gebäude der Stadt erhalten geblieben. Bis 1821 war Allendorf Hauptort des hessischen Amtes Allendorf, das in diesem Jahr im Landkreis Witzenhausen aufging. Über Marktbrunnen1000 Jahre lang, bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, wurde in Siedehäusern aus Sole Salz gewonnen. Die Sole wurde aus einem  Vorkommen unter der Stadt gefördert. Die Aufhebung des Salzmonopols infolge des Anschlusses an Preußen im Jahre 1866 führte zu einem Preisverfall, der zur Aufgabe der Salzherstellung führte. Das letzte Salz wurde 1906 gewonnen. Parallel zum Niedergang der Saline entdeckte man die heilende Wirkung der Sole und begann mit dem Bau eines Badehauses. Am 1. Juni 1881 wurde das Haus eingeweiht und seiner Bestimmung Ratshof (Steinernes Haus)übergeben. Noch heute wird mit dem Brunnenfest, das jährlich zu Pfingsten stattfindet, an die Zeit der Salzgewinnung erinnert. Mit einem originalgetreuen Pfannengesöde wird vorgeführt, wie früher Salz gewonnen wurde. In einem Salzmuseum wird das Salz dann verkauft; dort wird auch die Geschichte der Salzgewinnung präsentiert. 1853 wurde am Marktplatz der Stadt durch den Papierfabrikanten Gumpert Bodenheim die weltweit erste industriell gefertigte Spitztüte hergestellt. Allendorf und Sooden wurden am 1. Juli 1929 zu Bad Sooden-Allendorf Diebesturmzwangsvereinigt. Sohten, später Sooden (Standort des Salzwerks), war bis dahin nur ein Flecken gewesen, in dem im Mittelalter die Salinenarbeiter wohnten, während Allendorf, der Sitz der reichen Eigentümer der Siedepfannen, bereits 1218 die Stadt- und Marktrechte erhalten hatte. Bad Sooden-Allendorf liegt an der Deutschen Märchenstraße, die von Hanau über Bad Sooden-Allendorf nach Bremen führt. Hier steht der Zimmersbrunnen, an dem Wilhelm Müller wahrscheinlich die bekannte Volksweise „Am Brunnen vor dem Tore“ komponiert hat. Aus diesem Grund reisen viele Musikvereine an, um das Lied dort zu interpretieren

Wegpunkte Werra-Burgen-Steig Hessen – Abschnitt 5

Werra-Burgen-Steig Hessen – Abschnitt 5

WP25    N51°18.4897 E009°53.7824,   Aussichtspunkt Hansteinblick
WP26    N51°18.0123 E009°53.7748,   Schutzhütte Großer Habichtstein
WP27    N51°17.3117 E009°53.0246,   Vollungsattel
WP28    N51°16.8240 E009°54.8494,   Roßkopfturm
WP29    N51°17.3212 E009°55.9090,   Jägereiche
WP30    N51°16.9672 E009°56.9859,   Ahrenberg
WP31    N51°16.1191 E009°58.1622,   Parkplatz Bahnhof Bad Sooden-Allendorf

Stadtplan Bad Sooden-Allendorf
Werra-Burgen-Steig Hessen Abschnittskarte (pdf)
Werra-Burgen-Steig Hessen – Abschnitt 5 (gpx)
Fotoalbum Werra-Burgen-Steig – Abschnitt 5 (Flickr)

Über Dieter

Nach fast 50 Jahren Berufstätigkeit seit dem 1.10.2012 im Ruhestand. Meine freie Zeit verbringe ich mit Fotografieren, ehrenamtlicher Web-Administration, Desktop Publishing, Digitalisierung von Fonts, Digitalisierung von Hörspielen usw. Daneben interessiere ich mich für Theater und für Kunstgeschichte sowie Geschichte allgemein.
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