Rundwanderung Kapellensüng

Blick von Hartegasse auf Kapellensüng

Tourbeschreibung

Blick zurück von Bonnersüng auf KapellensüngStart und Ziel ist der Wanderparkplatz rechts neben der Pfarrkirche St. Agatha in Kapellensüng(Navi-Einstellung N51°2’59“ E7°22’40“). Von hier geht es in nördlicher Richtung immer geradeaus mit dem Wanderweg A2 über Bonnersüng bis zur Anhöhe mit der Pferdekoppel unterhalb des Campingplatzes Oberbüschem. Hier rechts abbiegen und dem Wanderweg L/A3 folgen, vorbei ‚Am Heiligen Stück‘, weiter durch den Wald und nach einer vollständigen Linkskehre dann am Waldrand entlang durch eine schöne Wiesenlandschaft bis zur Hofstelle Stelberg. Hier links berghoch über einen schmalen Wiesenpfad bis zum Waldrand. Rechts weiter bis zur Straße zwischen Roderwiese und Oberfeld. Wiederum rechts abbiegen und über diese Straße durch Oberfeld und Unterfeld bis zur L234. Über die Straße und den Bach weiter dem Wanderweg L/A3 berghoch durch den Wald folgen bis zur Wegespinne X28/A3. Weiter dem X28/A3 durch Steinebrache ins Tal hinab folgen. Nach Wanderweg A2 Richtung Oberbüschemerfolgter Überquerung der Lindlarer Sülz in Unterbrochhagen erneut mäßig bergan und kurz vor dem Ende des Campingplatzes am Wegedreieck X28/A3 rechts abbiegen und dem A3 weiter hoch zum Kerberg folgen. Weiter auf der Höhe bleiben und in westlicher Richtung weiter, bis der A3 auf den Wanderweg mit der Markierung ‚Dreieck‘ stößt. Hier rechts abbiegen und dem A3 weiter ins Tal bis Hartegasse und dann wieder leicht bergan bis zum Ausgangspunkt in Kapellensüng folgen. Eine Einkehrmöglichkeit besteht in der Gaststätte „Büschems Besenstübchen“ auf dem Campingplatz in Oberbüschem.

Kapellensüng

Pfarrkirche St. Agatha in KapellensüngKapellensüng, umgangssprachlich auch als  ‚Süng‘ bezeichnet, ist ein Ortsteil der Gemeinde Lindlar im Oberbergischen Land. Städtebaulich ist der Ort mit Hartegasse und Steinenbrücke verwachsen.  Kapellensüng wurde 1413 zum ersten Mal urkundlich als ‚Sune‘ erwähnt. Die Pfarrkirche St. Agatha bestand zunächst als Privatkapelle und wurde schon 1662 dahingehend erwähnt, dass eine Messe ‚in der Hoddergaßen‘ gelesen worden sei. 1794 versuchten Eingesessene von Thier Teile der Pfarre Lindlar, vor allem die heute zur Pfarre Süng gehörigen Höfe Buchholz, Roderwiese und Oberbüschem, nach Thier hinüberzuziehen um dadurch Thier zur Pfarre zu erheben. Dies scheiterte jedoch, da ihnen diese ‚Beunruhigung und Aufwiegelung‘ landesherrlich nach einer Beschwerde des Pfarrers von Lindlar verboten wurde. Am 8. September 1860 erfolgte die Abtrennung der Pfarre von Lindlar. 1874 wurde die Kapelle um 23 Fuß verlängert und ein Turm sowie eine Sakristei errichtet. 1913/14 wurde die jetzige Kirche errichtet.

Bonnersüng

1413 wurde der Ort das erste Mal urkundlich erwähnt und zwar im ‚Kämmereiregister für den Fronhof Lindlar‘. Die Schreibweise der Erstnennung war ‚Sune‘. Bonnersüng wird zusammen mit Kapellensüng und Löhsüng auch umgangssprachlich als ‚Süng‘ bezeichnet.

Am Heiligen Stück

Am Heiligen Stück mit Linde, Bildstock und BankDas ‚Heilige Stück‘ mit seiner uralten riesigen Linde, darunter eine Bank und ein Bildstock, liegt auf einer almartigen Wiese auf einer sanften Anhöhe zwischen Oberbüschem und Stelberg. Der Bildstock zeigt, entsprechend seiner Inschrift, Christus am Kreuz, dazu den heiligen Longinus mit seiner Lanze. Der heilige Longinus war nach dem apokryphen Nikodemusevangelium jener römische Centurion, der Jesus nach dessen Tod einen Speer in die Seite gestochen haben soll und der nach dem Matthäusevangelium sowie dem Markusevangelium die Gottessohnschaft Jesu bezeugte. Die Verehrung des Bildstock unter der Linde Am Heiligen StückHeiligen Blutes, das ungestockt der Wunde entfloss, hat mit Franz von Assisi und der Verehrung der Stigmata im Laufe des 10. und 11. Jahrhunderts Eingang in den Kultus gefunden. Die Wundflüssigkeit soll Longinus‘ Augenleiden geheilt haben, woraufhin er das mit Erde vermischte Blut gesammelt hat und sich taufen ließ. Er verließ Palästina und verkündete in Mantua das Evangelium, von wo aus die Heilig-Blut-Verehrung seinen Ausgang nimmt. Die Heilige Lanze, die seit dem frühen Mittelalter zu den Reichskleinodien gehörte, wurde erstmals in einem päpstlichen Schreiben aus dem ersten Drittel des 13. Jahrhunderts mit der Lanze des Longinus identifiziert.

Stelberg

Der Name der kleinen Hofstelle Stelberg mit über 30 Einwohnern lässt sich auf ‚Steiler Berg‘ zurückführen. In einer Urkunde vom 1. September 1550 wird ein Keiß Petter (‚Käse-Peter‘) in ‚Stelbrich‘ erwähnt.

Oberfeld und Unterfeld

Steinernes Wegkreuz in Oberfeld1470 wurde Feld das erste Mal in einem Güterverzeichnis des Amtes Steinbach mit der Ortsbezeichnung ‚Velde‘ erwähnt. Die Karte Topographia Ducatus Montani aus dem Jahre 1715 benennt zwei in Nachbarschaft gelegene Höfe mit Feld und markiert sie als ‚Freyhof‘. In der Karte Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1825 werden die Höfe auf getrennten Hofräumen gezeigt und mit Unterfeld und Oberfeld benannt. Sehenswert sind ein zweigeschossiger Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert und ein Gehöft – teils Bruchsteinbau, teils Fachwerkbau – aus dem 17. Jahrhundert sowie zwei Wegekreuze aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Brochhagen

Wanderweg X28 von Steinenbrache nach UnterbrochhagenBrochhagen gliedert sich in die drei alten Weiler Ober-, Mittel- und Unterbrochhagen und wurde 1318 das erste Mal urkundlich als ‚Brochagen‘ erwähnt. 1413 wurde es als ‚Broechhaen‘ oder ‚Broeche‘ bezeichnet. Der Name lässt sich darauf zurückführen, dass die erste Rodestelle im Sülztal sumpfig war und mit einer Hecke umzäunt wurde. Durch Brochhagen führte eine alte Landwehrlinie; diese verlief vom Horpetal bei Weyer an Brochhagen vorbei durch das Sülztal. Im späten Mittelalter gehörte Brochhagen zur Honschaft Breun im Kirchspiel Lindlar. Bis Mitte des 20. Jahrhundert stand in Mittelbrochhagen eine Mahlmühle. Sie hatte drei Mahlgänge und gehörte wie andere im Amt Steinbach gelegene Güter zu den Domänengüter des Landesherrn. Die an der Sülz Oberbergisches Fachwerkhaus in Unterbrochhagengelegene Mühle war eine sogenannte Zwangsmühle; die Bewohner des dazugehörigen Bezirkes waren gezwungen, ihre Früchte gegen Abgabe nur dort mahlen zu lassen. Etwa seit 1870 ist die Mühle im Besitz der Familie Römer-Kemmerich. Der Mahlbetrieb der Mühle wurde bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts aufrecht erhalten. Sehenswert sind u. a. fünf Fachwerkhäuser aus dem 18. Jahrhundert und ein Wegekreuz aus dem Jahre 1868 in Oberbrochhagen, ein Fachwerkhaus aus dem Jahre 1697 und weitere aus dem 18. Jahrhundert in Mittelbrochhagen und fünf Wegekreuze und Fußfälle sowie fünf Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert in Unterbrochhagen.

Hartegasse

Wanderweg A3 entlang eines Siefen Richtung Hartegasse1413 wurde Hartegasse das erste Mal als ‚Hadergassen‘ erwähnt. In anderer Lesart besteht die Ortsbezeichnung aus den zwei Wörtern ‚Hoar‘ (Matsch) und Gasse, was auf einen tief ausgefahrenen, nassen und damit schwer passierbaren Weg hindeutet. Im Bergischen Platt wird Hartegasse noch heute ‚Hoarjass‘ ausgesprochen. Sehenswert sind neben alten Fachwerkhäusern aus dem 18. Jahrhundert die sieben Fußfälle, die vom Friedhof in Kapellensüng durch Hartegasse führen.

Wegpunkte der Rundwanderung Kapellensüng

Route Rundwanderung KapellensüngWP1  N51°02.9455 E007°22.6933,  Pfarrkirche St. Agatha, A2
WP2  N51°03.8280 E007°23.1939,  Am Heiligen Stück, L im Kreis
WP3  N51°03.6370 E007°23.3469,  Stelberg, L/A3 links abbiegen
WP4  N51°03.1921 E007°24.3013,  Wegespinne X28/A3, rechts abbiegen
WP5  N51°02.8887 E007°24.1865,  Rastplatz Steinenbrache
WP6  N51°02.9455 E007°22.6933,  Wegedreieck X28/A3, A3 rechts abbiegen
WP7  N51°02.5056 E007°23.5404,  Wegedreieck hinter dem Kerberg, A3 rechts abbiegen

Route Rundwanderung Kapellensüng (gpx)
Fotos Rundwanderung Kapellensüng

Über Dieter

Nach fast 50 Jahren Berufstätigkeit seit dem 1.10.2012 im Ruhestand. Meine freie Zeit verbringe ich mit Fotografieren, ehrenamtlicher Web-Administration, Desktop Publishing, Digitalisierung von Fonts, Digitalisierung von Hörspielen usw. Daneben interessiere ich mich für Theater und für Kunstgeschichte sowie Geschichte allgemein.
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Eine Antwort auf Rundwanderung Kapellensüng

  1. Hermann F. Weiss sagt:

    Hallo,
    haben Sie ein Foto des Gehoefts, in dem Helga Braun wohnt? Wikipedia verzeichnet 2 Gehoefte in Oberfeld, eins aus dem 17., eins aus dem 18. Jahrhundert. In welchem wohnt sie? Werde am 30.11.24 hier in Michigan / USA ueber meine Erfahrungen im K rieg und danach sprechen. Am 13.4.45 war ich mit meinen Geschwiseernn und meiner Mutter in dem Gehoeft im Keller, aals die Amis kamen.
    Bin uebrigevns noch immer Kleist-Forscher. Hermann F. Weiss (geb. 1937 Beuel

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