Werra-Burgen-Steig Hessen – Abschnitt 9

Aussichtspunkt Anger

Von Röhrda Schieferstein nach Rittmannshausen

Anreise

Anreise mit dem Pkw zum Parkplatz an der Bundesstraße 7 am Ortseingang von  Rittmannshausen, 37296 Ringgau (Navi-Eingabe: N51°05’17″ E10°07’42″). Weiterfahrt mit Bus 240 bis  Röhrda Sägewerk. Von dort zu Fuß weiter über den Barbarossaweg (X8) bzw. ARS NATURA zum Abschnittsbeginn Schieferstein.

Tourbeschreibung

Zuweg zu X5HDer Abschnitt ist 10 km lang. Am Ortsrand von Röhrda queren Sie die Bundesstraße B7 und folgen den ARS NATURA-Holzwegweisern bergauf. Es dauert nicht lange und Sie treffen auf das Werk der Künstlerin Barbara Magdalena Neuhäuser mit dem Titel „SEIN – ZWEI SEIN – EINS SEIN – GANZ WERDEN“. Kurz darauf präsentiert der Kemptener Markus Elhardt seine Gedanken zum Thema Wiedervereinigung mit dem Titel „Getrennt – Vereint“. An der Kreuzung kurz vor der Schiefersteinhütte erreichen Sie wieder den Werra-Burgen-Steig Hessen. Gemeinsam mit dem ARS NATURA und dem Barbarossaweg X8 weist die Markierung X5 H nach rechts. Inmitten des Waldes stoßen Sie auf „Das Et-Zeichen“ der Künstlerin Serine Weiner. Nach etwa 700 m haben Sie den Waldrand an einer großen Lichtung erreicht. Es sind jeweils nur ein paar Schritte, bis Sie zunächst dem abzweigenden Weg erneut in den Wald folgen und dann wieder nach rechts abbiegen.

Wanderportal auf dem Schieferstein in Röhrda Werra-Burgen-Steig Hessen Ende Abschnitt 8, Beginn Abschnitt 9An der nächsten Kreuzung halten Sie sich links und stehen gleich darauf vor einem Taubenhaus. Geschaffen wurde das Werk „Der Brief“ von den Künstlerinnen Bianca Gabriel und Julia Wandel. Rund 25 m nach dem „Taubenhaus“ heißt es nach rechts abbiegen und kurz darauf dem Wegeverlauf nach links folgen. Sie befinden sich nun im Naturschutzgebiet Graburg. Nach ca. 600 m führt der Werra-Burgen-Steig Hessen scharf nach rechts. Der Weg verläuft schnurgerade und Bergwiese oberhalb des Ziegenbergs in Netrabald halten Sie auf eine Kreuzung mit einem gut sichtbaren Hochsitz zu. Nachdem Sie links abgezweigt sind, werden Sie bald von Oliver Seegers „Kokon“ begrüßt. Setzen Sie Ihre Wanderung nach rechts zur gut 300 m entfernten Erika-Hütte fort. Die Schutzhütte ist ein perfekter Ort für eine Rast; von den Sitzbänken an der steilen Abbruchkante blicken Sie direkt auf das tief unten im Tal liegende Weißenborn. Weiter geht es zum „T“ von Wiebke Schoon. Hier treffen Sie Hochsitz auf der Graburg zwischen Rabenkuppe und Erika-Hütteauf einen Pfad, dem Sie nach rechts, vorbei an einem Grenzstein bis zum nächsten Werk folgen. „Maistrommeln für Tiere und Menschen VIII“ stammt von der heimischen (Spangenberg) Künstlerin und Mitbegründerin der ARS NATURA-Stiftung Karin Lina Adam. Kurz nach der Maistrommel führt Sie die X5 H-Markierung in einem Kreuzungsbereich an einem Hochsitz und einem auffällig einzeln stehenden Baum vorbei. Dann geht es scharf links bergab bis zu Die Erika-Hütte am Anger auf der Graburg oberhalb von Weißenborneiner nächsten Kreuzung, an der Sie sich abermals links halten (nicht den scharf abzweigenden Weg nehmen!). Nach etwa 150 m geht es an der Kreuzung nach links weiter, wo bereits „Die Architekten“ auf Sie warten. Das Werk schuf Jochen Guinand aus Kaufungen. Wiederum nur ein paar Minuten später hat Hama Lohrmann auf einer Waldlichtung seinen „Ringgau-Kreis“ ausgebreitet. Zur Rechten wird der Wald von einer bis an den Weg heranreichenden Ackerfläche WARS NATURA: Wiebke Schoon „T“unterbrochen, Sie passieren einen Hochsitz und biegen kurz danach auf den kreuzenden Weg nach links in Richtung Heldrastein ab. Ein paar Meter abseits des Weges blickt der „Waldläufer“ über Sträucher und Büsche. Nach ca. 130 m trennen sich an der Kreuzung der ARS NATURA und der Werra-Burgen-Steig Hessen. Der ARS NATURA (und damit auch der Barbarossaweg X8) führt weiter geradeaus bis zum knapp 700 Meter entfernten Wanderparkplatz Rambach an der ARS NATURA: Hama Lohrmann, Diedorf »Ringgau-Kreis«Landstraße L3300. Der Werra-Burgen-Steig Hessen zweigt nach rechts ab und führt auf etwa 1,5 km Länge kontinuierlich durch den Wald bergab. Sobald Sie den Wald verlassen haben, wandern Sie über den nach links abzweigenden Wiesenweg, halten sich an der nächsten T-Kreuzung rechts und gelangen nach Rittmannshausen. Abseits vom Weg, aber auf Anfrage mit Hol- und Bringdienst empfangen der „Teichhof“ und der „Fasanenhof“ hungrige Gäste.

Barbarossaweg

Schutzhütte am Brückenberg in RöhrdaDer Barbarossaweg ist ein jetzt 326 km langer Fernwanderweg im nördlichen Teil von Hessen und Thüringen mit der Wegzeichen-Markierung X8. Der Wanderweg wurde bereits um 1930 als Teil eines überregional konzipierten Wegenetzes in Mitteldeutschland durch den Bund Kurhessischer Wandervereine geplant. Er verlief in dieser Urfassung von Ederbringhausen nach Mühlhausen/Thüringen. Bedingt durch die deutsche Teilung wurde der thüringische Abschnitt Treffurt – Katharinenberg – Mühlhausen ab den 1960er Jahren nicht mehr durchgängig begehbar; der Weg endete damals in der hessischen Grenzstadt Wanfried. Barbarossaweg auf der GraburgDer Barbarossaweg verbindet zwischen Korbach und dem Denkmal „Kyffhäuser“ bei Bad Frankenhausen in Thüringen Orte, die Kaiser Friedrich I. Barbarossa im 12. Jahrhundert aufsuchte. Man wandert auf alten Königswegen, Handelsstraßen und dem Sälzerweg und entdeckt ehemalige Kultstätten, Wallfahrtskapellen und Burgruinen. Barbarossa weilte nachweislich mehrmals im Werratal auf der Boyneburg, an der der Weg vorbeiführt. Von der Station des Barbarossawegs in Wanfried ist es nicht mehr weit bis zum Kyffhäuser in Thüringen: hier soll Kaiser Rotbart noch heute in den Bergen eingeschlossen rastlos umherwandern.

Elisabethpfad

Elisabethpfad in NetraAuf dem kurzen Wegstück bis zur Durchgangsstraße in Rittmannshausen sind Sie auch auf dem Elisabethpfad unterwegs, der 2007 zum 800. Geburtstag der Heiligen Elisabeth eingeweiht wurde. Er ist sowohl mit dem Zeichen des Elisabethpfades als auch mit der europäischen Muschel des Jakobswegs gekennzeichnet. Der rund 200 km lange Weg beginnt im thüringischen Eisenach und führt als ökumenischer Pilgerweg zur Grabkirche der heiligen Elisabeth in Marburg/Lahn in Hessen. Diese beiden Städte gelten zusammen mit der an der Werra Elisabethpfad Ortseingang Rittmannshausenliegenden Creuzburg als die wichtigsten Stationen im Leben Elisabeths. Der Wegeverlauf orientiert sich über weite Strecken an der mittelalterlichen Handelsstraße „durch die langen Hessen“. Die Langen Hessen heissen zwar auch Weinstraße, der Name hat jedoch nichts mit Wein, sondern mit hessischen Ableitungen vom Begriff „Wagen“ zu tun. Auf den Langen Hessen fuhr man also entlang einer Strecke durch Hessen von Frankfurt – Kleinlinden – Treysa – Homberg – Langenberg – Waldkappel – Creuzburg   nach Eisenach.

Netra

Schloss NetraDer Ringgau liegt unweit westlich des Mittelpunkts Deutschlands im hessischen Werra-Meißner-Kreis und, zu etwas kleineren Anteilen im Nordosten, im thüringischen Wartburgkreis. Innerhalb des Ringgaus befindet sich insbesondere die Gemeinde Ringgau mit ihren Ortsteilen Datterode, Grandenborn, Lüderbach, Netra  Renda, Rittmannshausen und Röhrda. Netra ist heute nicht nur Sitz des Gemeindezentrums, sondern hatte im nördlichen Ringgau schon immer eine übergeordnete Stellung inne. Bereits 1025 wird der comitatus Nederne genannt und geht als Reichsgut in den Besitz des Klosters Fulda über. Die Herren von Netra erscheinen Jakobskirche Netraschon 1075 als die ältesten Grundherren des Ortes. Im Laufe der Zeit verkaufen und verschenken sie einigen Besitz, besonders an das Kloster Germerode, und übertragen 1366 Dorf und Gericht an die Herren von Boyneburg. Sie selbst ziehen sich in die Gegend von Kleinvach zurück. Die von Boyneburg bauen ihren Besitz in Netra noch aus und errichten im 16. Jahrhundert auf der Stelle einer alten Wasserburg das jetzige Schloss. Im Jahr 1792 stirbt die Familie in Netra aus, und der Besitz fällt an den Landgrafen zurück. Das Gut, zu dem auch die Wiesenmühle an der Netra gehörte, wurde dann einhundert Jahre als Staatsdomäne geführt, ehe es in den Jakobskirche NetraBesitz der Netraer Bauern gelangen konnte. Die Jakobskirche befindet sich in der Ortsmitte von Netra.  Sie wurde im Jahre 1842 und 1843 im klassizistischen Baustil errichtet. Der mächtige Kirchturm wurde als Teil einer spätgotischen Kirche um 1480 erbaut. Er diente in früheren Zeiten als Wachturm. Bei der Renovierung 1952 wurde der alte Chorraum wieder mit dem Kirchenschiff verbunden, 1978 bis 1980 wurde das Kircheninnere in den Originalfarben von 1843 gestrichen. Im Chorraum der Kirche befindet sich der Mittelteil eines einst größeren spätgotischen Beweinungsaltares, ein Andachtsbild aus dem 15. Jahrhundert, Jakobskirche Netradas die Beweinung Jesu vor der Grablegung darstellt und vermutlich aus einer Erfurter Mönchsschule stammt.Um Jahr 1818 wurde Netra Sitz des Amtsgerichts. Ein Arzt und eine Apotheke nur kurze Zeit später unterstrichen schon damals die Zentralfunktion des Ortes. Die jüdische Gemeinde hatte ebenfalls in Netra eine einfache Synagoge und jüdische Schule errichtet. Größere Industrie konnte allerdings auch in Netra bis heute nicht angesiedelt werden. Dem 1976 errichteten Gemeindezentrum mit allen seinen behördlichen Einrichtungen sind das Dorfgemeinschaftshaus und ein Feuerwehrgerätehaus angegliedert.

Rittmannshausen

Ev.Kirche RittmannshausenAls Papst Cölestin III. das Kloster Germerode im Jahre 1195 unter seinen Schutz nimmt, werden auch die Güter in „Ridanßhusen“ genannt. Später kann das Kloster weiteren Besitz erwerben. Der andere Teil des Dorfes gehörte den Herren von Netra, die aber alle Rechte und das Gericht 1366 an die von Boyneburg verkaufen. Nachdem der Landgraf von Hessen 1650 die Hälfte des von Boyneburgischen Besitzes erworben hatte, fällt ihm 1803 auch der Rest zu. Später gehen auch diese Güter in Privatbesitz über. Kirchlich gehörte die Gemeinde von jeher zu Netra. Das Schiff der Rittmanshäuser Kirche wurde 1828 vom Landbaumeister Johann Friedrich Bushaltestelle RittmanshausenMatthei neu errichtet, der schöne Kirchturm stammt von einem Vorgängerbau, welcher im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. In der Kirche befinden sich zwei Glocken aus dem 14. Jahrhundert, von denen eine als Marienglocke durch die Inschrift AVE MARIA GRACIA PLENA DOMINUS TECUM BENED ausgewiesen wird. Bei Bauarbeiten fand man 1970 mit einem Wappen verzierte Reste des alten Taufsteines, den Fachleute in die Zeit um 1520 datieren. Der Friedhof lag bis 1849 noch um die Kirche und wurde erst dann nach außerhalb verlegt. Ein an der Straße nach Eisenach stehendes Siechenhaus wurde um 1833 abgebrochen und neben der Kirche als Schulhaus wieder aufgebaut.

Wegpunkte Werra-Burgen-Steig Hessen – Abschnitt 9

Wegpunkte Werra-Burgen-Steig Hessen – Abschnitt 9

WP55    N51°06.1100 E010°03.2127,   Burg Röhrda
WP56    N51°06.8683 E010°04.4917,   Schutzhütte Schieferberg
WP57    N51°06.9595 E010°05.9375,   Rabenkuppe
WP58    N51°06.8481 E010°06.6532,   Graburg
WP59    N51°06.9756 E010°06.9134,   Aussichtspunkt Anger
WP60    N51°05.2428 E010°07.7867,   Rittmannshausen

Werra-Burgen-Steig Hessen Abschnittskarte (pdf)
Werra-Burgen-Steig Hessen – Abschnitt 9 (gpx)
Fotoalbum Werra-Burgen-Steig Hessen – Abschnitt 9 (Flickr)

Über Dieter

Nach fast 50 Jahren Berufstätigkeit seit dem 1.10.2012 im Ruhestand. Meine freie Zeit verbringe ich mit Fotografieren, ehrenamtlicher Web-Administration, Desktop Publishing, Digitalisierung von Fonts, Digitalisierung von Hörspielen usw. Daneben interessiere ich mich für Theater und für Kunstgeschichte sowie Geschichte allgemein.
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