Bergische Mühlentour

Brückerhof

Von Kupfersiefen zum Brückerhof

Anreise mit Pkw zur Kupfersiefer Mühle (Navi-Eingabe N50°54’0″ E7°12’33″).

Tourbeschreibung

MühlradDie gemütliche 11,3 km lange Rundwanderung beginnt an der Kupfersiefer Mühle, einer denkmalgeschützten Wassermühle, im Kupfersiefer Tal. Die Tour führt durch die kleinen, überwiegend durch die Landwirtschaft geprägten, Ortschaften Großhecken, Kleinhecken, Dachskuhl, Oberscheid, Schiffarth, Muchensiefen, Gammersbach und Fußheide mitten durch große Weidelandschaften und Tannenbaumschonungen wieder zurück zur Kupfersiefer Mühle. Eine Möglichkeit zur Nahrungsaufnahme zwischendurch gibt es samstags und an Sonn- und Feiertagen an der Gammersbacher Mühle.

Kupfersiefer Mühle

Kupfersiefer MühleKein Geringerer als Kurfürst Karl Theodor erteilte 1773 die Konzession zum Bau einer Getreidemühle am Kupfersiefer Bach. Wegen des oft geringen Wasserstandes des Kupfersiefer Baches und der fehlenden Antriebskraft für das Mühlrad wurde nach 1820 als zusätzlicher Nebenerwerb eine Schnapsbrennerei eingerichtet. Brennerei und Mühlenbetrieb wurden bereits um 1920 endgültig eingestellt. Im Kellerbereich der Mühle sind neben der Brennerei auch noch das alte Mahlwerk mit Mühlsteinen, Lastenhebern und Treibrädern in einem Gewölberaum erhalten. Der Mühlteich ist verlandet, stellt jedoch ein wertvolles Biotop dar. Bei der Sanierung in den 1990er Jahren erhielt die Kupfersiefer Mühle ein neues Mühlrad, behielt Kupfersiefer Mühlejedoch innen das alte Mahlwerk, auch wenn es nicht mehr funktionstüchtig ist. Es ist das einzig erhaltene von allen Mühlen Rösraths. Die Hauptwelle führt vom Mühlrad in den Antriebsbereich mit den verschiedenen Zahnkränzen im unteren Kellergeschoss. Im oberen Kellergeschoss sind die Mahlwerke mit ihren Treibrädern vorhanden sowie ein Kran zum Heben von Lasten. Der westliche Anbau war das ehemalige Kesselhaus der Schnapsbrennerei. Bei der Renovierung wurden die Gebäude der neuen Nutzung als Tagungs- und Versammlungsräume angepasst. Durch ihre ruhige Lage ist die Kupfersiefer Mühle  beliebt für Hochzeits- und Familienfeiern, Firmenevents und Tagungen.

Schiffarth

Die neue Aggerbrücke in SchiffarthDer Weiler Schiffarth gehört zur Stadt Lohmar. Vor dem Bau der alten Holzbrücke über die Agger nach Wahlscheid war in Schiffart eine Fährstelle an der Personen und Güter mit einem Nachen übergesetzt wurden. Heftige Niederschläge Anfang November 2010 hatten Treibgut an die Holzbrücke an der Agger angeschwemmt. Das gestaute Treibgut hatte an den Brückenpfeilern erhebliche Schäden verursacht. so das die Holzbrücke sowohl für den Fahrzeug- als auch den Fußgängerverkehr vollständig gesperrt werden musste. Die neue 40 Meter lange und 4,75 Meter breite Holz-Beton-Verbundbrücke wurde im Juni 2014 fertiggestellt und fügt sich Die Agger bei Schiffarthunaufdringlich ins Landschaftsbild ein und ersetzt die alte hochwassergeschädigte Aggerbrücke. In der überwiegenden Druckzone der Brücke ist eine Betonplatte als Fahrbahn angeordnet. Das Holz dagegen ist als Hauptträger in der Zugzone eingesetzt. Dadurch wird vom Holz ein beachtlicher Teil der auftretenden Zugspannungen abgetragen, womit der Betoneinsatz auf eine dünne Fahrbahnplatte reduziert werden konnte. Um den Blockträger in der Feldmitte zusätzlich zu entlasten, wurden  die Endbereiche am Widerlager mit Zugstäben rückverankert. In der Brücke sind circa 112 Kubikmeter Holz verbaut. Die Verbindung mit Beton verleiht der Brücke eine besondere Belastbarkeit, die auch dem Schwerlastverkehr standhält.

Brückerhof

Brückerhof in SichtUrkundlich wird der Brückerhof erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt. 1577 erhalten Peter zur Brücken und Frau vom Abt und Konvent in Siegburg ein stück auwels, das 3 ½ Viertel 1 Rute hält und neben dem Mackenbacher auwel am Hof zur Brücke gelegen ist. Schon um 1200 soll der Hof im Besitz des Klosters Heisterbach gewesen sein. Die erforderliche Erlaubnis zur Rodung des Waldes sollen die Mönche von Graf Adolf von Berg erhalten haben. Von diesem Gebäude ist nichts mehr erhalten. Der heutige Brückerhof ist um 1800 gebaut worden. Die Anlage besteht aus einem langgestreckten, zweistöckigen Wohn-Stallhaus, das in Fachwerkbauweise auf einem Bruchsteinsockel erbaut wurde. Zum nördlichen Giebel hin reichen die Bruchsteine Brückerhofbis ins Erdgeschoss. Hier ist der Wirtschaftsteil untergebracht. Auch der Gewölbekeller ist aus Bruchsteinen gemauert. Zur Anlage gehört außerdem eine im rechten Winkel angebaute kleine Scheune, die im Torbalken die Datierung 1794 aufweist. Am Brückerhof kann man eine für unsere Gegend im 18. Jahrhundert aufkommende Neuerung von Fachwerkhäusern beobachten. Er wurde als Stockwerkbau errichtet und hat ein allseits um eine Balkenstärke vorkragendes Obergeschoss mit doppelter Riegelkette. Dadurch wirkt das Haus besonders mächtig. An beiden Giebeln fällt das in die äußeren Deckenbalken gezapfte Stichgebälk auf. Nur wenige Häuser wurden hier auf diese Art errichtet. Sie zeugten für den herausgehobenen sozialen Status des Erbauers und seiner Familie.

Hagerhof

Wegekreuz in HagerhofHagerhof ist ein aus einem Einzelhof bestehender Wohnplatz in der Stadt Lohmar.

Dort steht unter einer großen Kastanie ein Wegekreuz. Es trägt die Inschrift: „O, crux. ave, spes unica – Dieses Kreuz wurde errichtet von den Christlichen Eheleuten Wilh. Weeg und Christina Weeg geb. Schwamborn – Gutsbesitzer zu Hagerhof im Jahre 1868″. Die Wanderwege Bergischer Streifzug Nr. 18 „Bauernhofweg“, der „Kölner Weg“ des Westerwaldvereins und der Wanderweg „<3″ des Kölner Eifelvereins führen an dem Wegekreuz Hagerhof vorbei.

Muchensiefen

MuchensiefenDer kleine Ort Muchensiefen im Norden von Lohmar hat zwar nur 19 Häuser und knapp 60 Einwohner. Aber diese Einwohner hält nichts davon ab, kräftig zu feiern. Ist schon der Karnevals-Zug aus Muchensiefen der Kleinste im gesamten Rhein-Sieg-Kreis und die Scheune, in der man feiert, auch eigentlich ein „Parkhaus“ für die Dorfgemeinschaft. Einmal im Jahr geht es hier zum Sommerfest heiß her. Eine Einladung bekommt man nur persönlich. Auch das Wegekreuz in Muchensiefen an der Kreuzung Schönau / Am Schlagbaum liegt an diesen Wanderwegen. Die Inschrift lautet: „Im Kreuz ist Heil! Errichtet von Ww. Jos. Linden zu Muchensiefen im Jahre 1885. GeKreuzigter Heiland erbarme dich der Abgestorbenen.“

Gammersbacher Mühle

Gammersbacher MühleDie denkmalgeschützte Gammersbacher Mühle wurde 1613 erbaut und liegt im idyllischen Gammersbacher Tal, zwischen Muchensiefen und Oberschönrath, etwa 3 km von Scheiderhöhe entfernt. Sie ist eine der wenigen noch intakten Wasserkornmühlen der Region, Die noch vollfunktionsfähige Mühle wird durch ein Wasserrad vom 5 km langen Gammersbach, einem Zufluss der Sülz, angetrieben, welches sich in einem Gebäudeteil befindet. Die Mühlanlagen sind noch vollständig vorhanden. An sogenannten Mühlentagen wird auch geschrotet. Das Fachwerkgebäude, das in seiner heutigen Form um 1812 entstand, setzt Gammersbacher Mühlesich zusammen aus einem Wohnhaus und dem Mühlentrakt mit Mahlwerk. Auch der alte Steinbackofen ist noch in Betrieb – und wer samstags im Gammersbacher Tal wandert, kann im Hofverkauf frisch gebackenes Steinofenbrot erwerben.  Die Anlage bietet neben einem Streichelzoo, Bogenschiessen im Sommer einen Biergarten. Außerdem werden Kutsch- und Planwagenfahrten und Ponyreiten angeboten. An der Gammersbacher Mühle steht etwas versteckt ein Wegekreuz aus Holz mit der Inschrift „Wandere und bete für mich – Wiederum kommt ein Anderer und betet für Dich“.

Wegpunkte Bergische Mühlentour

Route der Bergischen Mühlentour

WP1  N50°52.7767 E007°14.0076,  Schiffarth
WP2 N50°52.9576 E007°13.4921,  Brückerhof
WP3  N50°53.3641 E007°13.3853,  Hagerhof
WP4  N50°53.5013 E007°13.3442,  Muchensiefen
WP5 N50°53.8413 E007°12.7726,  Gammersbacher Mühle
WP6  N50°53.5223 E007°13.6316,  Kupfersiefer Mühle

Route Bergische Mühlentour

Fotoalbum Bergische Mühlentour

Über Dieter

Nach fast 50 Jahren Berufstätigkeit seit dem 1.10.2012 im Ruhestand. Meine freie Zeit verbringe ich mit Fotografieren, ehrenamtlicher Web-Administration, Desktop Publishing, Digitalisierung von Fonts, Digitalisierung von Hörspielen usw. Daneben interessiere ich mich für Theater und für Kunstgeschichte sowie Geschichte allgemein.
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