Um den Biggesee

Blick vom Biggedamm über die Waldenburger Bucht

Mit der Kamera unterwegs im Südlichen Sauerland

Anreise

Anfahrt mit dem Pkw zum Parkplatz am Seebahnhof in Sondern (Navi-Eingabe N51°4’24″ E7°50’31″). Weiterfahrt mit der RB 92 Biggeseeexpress von Sondern nach Kraghammer.

Fahrplanauskunft http://fahrplanauskunft.de/

Tourbeschreibung

Blick auf BürbergStart dieser 16,3 Kilometer langen Wanderung überwiegend über Feld- und Wirtschaftswegen ist der Bahnhof Kraghammer, etwa 800 Meter Luftlinie westlich des Biggedamms. Oben auf dem Biggedamm nach links abbiegen und dem Uferweg bis zum Waldenburger Weg folgen. Hier rechts abbiegen und weiter an der Waldenburger Bucht entlang bis zur Kapelle Waldenburg. Nun links durch den Wald an der Ruine Waldenburg vorbei hinauf zum Mühlenberg. Dann talwärts durch die Weiler Bürberg und Bremge immer in Sichtweite des Biggesees entlang des Campingplatzes nach Kessenhammer und weiter über den Kessenhammer Weg nach Stade. An der dortigen Bushaltestelle rechts der Stader Straße über den Damm folgen bis zu dem Bahngleis. Hinter dem Bahngleis scharf nach rechts abbiegen und über den Wirtschaftsweg und die Sonderner Straße zurück zum Parkplatz in Sondern.

Biggesee

Restaurant auf dem BiggedammDer Bau der Biggetalsperre begann im Jahre 1956 und wurde 1965 beendet; die Planungen reichen allerdings bis ins Jahr 1938 zurück. Die aus dem Jahre 1912 stammende Listertalsperre wurde zu einem Vorbecken der neu entstandenen Talsperre. Die größte Tiefe des Biggesees beträgt bei Vollstau 52 m. Rund 2550 Personen mussten für die Biggetalsperre in die neu erbauten Ortschaften Neu-Listernohl, Sondern-Hanemicke und  Eichhagen umgesiedelt werden. Die Anlegestelle SondernBahnstrecke Finnentrop–Freudenberg wurde im Bereich der Talsperre ebenfalls neu erbaut. Eine architektonische Besonderheit sind die zwei doppelstöckigen Betonbrücken über zwei Ausläufer des Stausees. Auf der unteren Ebene führt die Bahnlinie, darüber die Straße. Auch die Marien-Kapelle Waldenburg musste dem Bau der Biggetalsperre weichen. Sie wurde an das Ufer des Biggesees umgesetzt. Auf dem Biggesee verkehren zurzeit zwei Personenschiffe. Zudem führen zahlreiche Rad- und Wanderwege rund um den Stausee und in die Umgebung.

Attendorn

Das Sauerland-Museum in AttendornDie Hansestadt Attendorn liegt an dem Schnittpunkt zweier Fernverkehrsstraßen, der Heidenstraße und der Via Regia. In der Zeit Karls des Großen entstand dort eine Urpfarrei. 1072 stiftete der  Erzbischof Anno von Köln das Kloster Grafschaft und stattete es u. a. mit Rechten an einem Hof in Attendorn aus. Im Jahre 1222 wurden unter Engelbert I. von Berg der Stadt durch Verleihung des Soester Rechts die  Stadtrechte zugesprochen. Die um 1200 errichtete Burg Schnellenberg und die Erwerbung der Waldenburg im Jahre 1248 dienten der Sicherung der Interessen der Stadt Köln in der Region. Als einzige Stadt des Sauerlandes trat Attendorn 1255 dem Rheinischen Städtebund bei. Attendorn war nur mittelbares Mitglied Blick von der Reper Höhe auf Attendornder deutschen Hanse und  wurde deshalb auf den großen Hansetagen durch die Stadt Soest vertreten. Vom Anfang des 14. Jahrhunderts bis in die heutige Zeit bestand ein Hospital mit Kirche und Friedhof vor den Mauern der Stadt. 1420 stiftete Heinrich Weke das Kloster  Ewig. 1429 schloss er ein Armenhospital an. Zeitweilig war die Stadt so wohlhabend, dass sie selbst dem Kölner Erzbischof Kredite gewähren konnte. 1464, 1597, 1598 und 1613 kam viermal die Pest über die Stadt. Im  17. und 18. Jahrhundert wüteten mehrere Großfeuer in der Stadt. 1656 wurde dabei die halbe Stadt vernichtet. Auch litt die Stadt unter Kriegen, Schatzungen und Einquartierungen. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte die Stadt sich davon wieder erholt.

Waldenburger Kapelle

Waldenburger KapelleZu den wenigen Gebäuden, die vor der Flutung des Biggesees gerettet und an der alten Stelle wieder aufgebaut wurden, gehört die Waldenburger Kapelle ganz in der Nähe der Ruine Waldenburg. Eine Waldenburger Kapelle  ist zuerst in der im 11. Jahrhundert errichteten Burg Waldenburg nachzuweisen. Ab 1712 wurde eine eigene achteckige Kapelle mit einem geschnitzten Altar, der sich heute im Südsauerlandmuseum befindet, errichtet. Diese ersetzte die Kapelle in der Burg Waldenburg, die einem Brand zum Opfer gefallen war. Geweiht wurde die neue Kapelle am 16. Februar 1723. Seit dem 18. Jahrhundert ist diese Waldenburger Kapelle eine  Marienwallfahrtsstätte mit einem 30 cm hohen gotischen Gnadenbild unbekannter Herkunft, das 1756 mit Silberschmuck aufgewertet wurde. Eigentümer der Kapelle sind die Freiherren von Fürstenberg-Herdringen.

Ruine Waldenburg

Die Ruine WaldenburgVon der oberhalb der Kapelle gelegenen Burgruine Waldenburg ist heute nur noch der Stumpf eines Turmes sichtbar. Ursprünglich gehörte die aus dem 13.  Jahrhundert stammende Burg den Grafen von Ravensberg. Die Burgruine liegt auf einem nach drei Seiten steil abfallenden Bergsporn. Die Zuwegung zur Burg erfolgte früher aus dem  Bremgetal über Bürberg oder durch einen Hohlweg, welcher aus dem Biggetal herauf und durch das Seitental von Südwesten in die Burg führte. Von der Burg aus konnte man weit das obere Biggetal und Listertal sowie auf die von Meinerzhagen kommende und über Elspe in Richtung Wormbach führende Heidenstraße in Teilstücken überblicken.

Nikolauskapelle Bremge

Nikolauskapelle in BremgeDie Dorfkapelle in Bremge stammt vermutlich aus dem 15. Jahrhundert.  Schutzpatron der Kapelle ist der hl. Nikolaus. Im dreißigjährigen Krieg verfiel die Kapelle. Eine Renovierung der Kapelle im Jahr 1843 ist  überliefert. Die hierfür erforderliche Kosten konnten die Gemeindemitglieder zuerst nicht aufbringen und es wurde sogar vorgeschlagen an der Westseite der Kapelle einen Anbau anzubringen um dort die Feuerspritze  unterzustellen. Der Plan wurde aber nicht verwirklicht und im Jahr 1844 wurde die Renovierung abgeschlossen. Im Jahr 1979, also 150 Jahre später, war erneut eine Renovierung erforderlich. Fast wäre aber die  Kapelle abgerissen worden, denn die neue Bremgetalstraße sollte mitten durch das Kapellengrundstück gebaut werden. Der Attendorner Verein für Orts- und Heimatkunde setzte aber durch, dass die Straßenführung  geändert wurde. Am 11. Juni 1986 schließlich waren die letzten Hürden überwunden und einer  umfassenden Renovierung stand nichts mehr im Wege.

Sondern

Seebahnhof SondernAm Westufer des Biggesees liegt der Olper Stadtteil Sondern. Als der Staudamm in den 1950er Jahren gebaut und der See angestaut wurde, mussten mehrere  Tausend Menschen umgesiedelt werden. Sondern-Hanemicke und das benachbarte Eichhagen entstanden damals neu am Biggeufer, um den Menschen ein neues Zuhause zu bieten. Nah am westlichen Seeufer entlang verlaufen  sowohl die Straße zwischen Olpe und Attendorn als auch die Bahnstrecke. Letztere sorgt für eine Besonderheit in Sondern: Hier kann der Besucher direkt  vom Bahnhof der Deutschen Bahn in eines der Schiffe der Biggesee-Schifffahrtsgesellschaft umsteigen. Kapelle Zur schmerzhaften MutterUnterhalb des Erbscheids (422 m) ragt eine Landzunge in den See hinein, der Sonderner Kopf der gleichnamigen Erholungsanlage. Sie hält vom Badestrand  über Tennisplätze bis zum Minigolf eine ganze Reihe an Angeboten für die Freizeitgestaltung bereit. In Sondern-Hanemicke steht die Kapelle Zur schmerzhaften Mutter. Unter all den vielen kleinen Kapellen der  Region stellt sie eine Besonderheit dar, denn sie ist im Stil des Neobarock gestaltet, was hier im kölnischen Sauerland eher selten vorkommt. Erbaut wurde sie 1915 durch Dr. Franz Hitze, einen Sozialreformer des  frühen 20. Jahrhunderts, der aus Hanemicke stammte.

Wegpunkte Um den Biggesee

Wanderroute um den Biggesee

WP1  N51°04.2458 E007°50.4543, Biggedamm
WP2  N51°04.2458 E007°50.4543, Waldenburger Kapelle
WP3  N51°04.2458 E007°50.4543, Bürberg
WP4  N51°04.2458 E007°50.4543, Nikolauskapelle Bremge
WP5  N51°04.2458 E007°50.4543, Sondern

Wanderroute um den Biggesee

Fotoalbum Um den Biggesee

Über Dieter

Nach fast 50 Jahren Berufstätigkeit seit dem 1.10.2012 im Ruhestand. Meine freie Zeit verbringe ich mit Fotografieren, ehrenamtlicher Web-Administration, Desktop Publishing, Digitalisierung von Fonts, Digitalisierung von Hörspielen usw. Daneben interessiere ich mich für Theater und für Kunstgeschichte sowie Geschichte allgemein.
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