Von Eulenthal nach Much

Schwarbuntes Fotoshooting in Breitenstein

Unterwegs auf dem Bergischen Weg

Anreise mit dem Pkw zum gebührenfreien Parkplatz Much Friedhof unmittelbar hinter dem Rathaus Much  (Navi-Eingabe: N50°54’22“ E7°24’11“). Von dort sind es ca. 100 Meter Fußweg zu der Haltestelle Much-Rathaus. Von hier mit dem Bus 575 zum Ausgangspunkt der Etappe nach Eulenthal.

Fahrplanauskunft der VRS unter http://auskunft.vrsinfo.de/vrs/cgi/process/eingabeRoute

Tourbeschreibung

Wegekreuz bei FalkemichStart der knapp 16 km langen Etappe auf dem Bergischen Weg von Overath-Leyenhaus ins Land der Heufresser nach Much ist die Bushaltestelle Eulenthal. Von dort geht es durch den Weiler Eulenthal ins Naafbachtal und bachaufwärts bis zur Blindenaafer Mühle und dann weiter über  Falkemich und Niedergrüzzenbach bis zur Fischermühle mit der Möglichkeit einzukehren – jedoch montags und dienstags geschlossen. Weiter geht es dann über die Dörfer Breitenstein und Eckhausen vorbei an Tillinghausen und der Walmwiese bis zur Fatimakapelle. Nach Überquerung der Kreisstraße links in die Dr.Wirtz-Straße einbiegen und am Feuerlöschteich rechts abbiegen und bergauf nach Überquerung der Zanderstraße (der Parkplatz Friedhof befindet sich in Sichtweite!) über den Jägerweg bis zur Hauptstraße. Hier links abbiegen und weiter zum Etappenziel, der katholischen Pfarrkirche St. Martinus. Ein Abstecher zur Burg Overbach ist empfehlenswert.

Naafbachtal

Das Naafbachtal bei HalzemichDas Naafbachtal ist eine landwirtschaftlich geprägte Region. Fachwerkhäuser und Mühlen sind teilweise bis heute Bestandteil der Siedlungsstruktur. Eigentlich sollte aus dem  Naafbachtal im Südwesten der Mucher Hochfläche eine Talsperre werden – Pläne dafür gab es schon ab 1930. Höfe und Mühlen wurden aufgekauft und abgerissen, Neubauten wurden untersagt. Das Projekt Talsperre führte zu heftigen Protesten, von der Naafbach-Quelle bei Overath bis zur Mündung in die Agger bei Lohmar. So wurde aus dem Gebiet stattdessen ein Biotop, in dem sich mit den Jahren seltene Tiere wie der Dachs ansiedelten, und in dem 53 Vogelarten leben und brüten, u. a. Rotmilan, Eisvogel, Raubwürger, Neuntöter, Der Naafbach bei HalzemichSchwarzspecht und Grünspecht. Bachläufe, fruchtbare Wiesen und Steilhänge wechseln sich ab mit Sümpfen und Wäldern. In den fruchtbaren Bachtälern haben sich neben Binsen, Mädesüß und Hochstauden auch Röhricht und Seggenriede angesiedelt; an den trockeneren Hängen gedeihen zudem wilde Primeln. Die Bachläufe werden von Ufergehölzen und Auenwäldern begleitet, in denen vor allem Erlen, aber auch Eschen und Weiden wachsen. In den teils steilen Hanglagen mit einzelnen Silikatfelsen finden sich Sternmieren, Hainbuchen, Hainsimsen, Birken und Eichen sowie vereinzelt Kiefern und Fichten. Hier entspringen kleine Zuflüsse des Naafbaches, die sich tief in das Gestein eingekerbt haben.

Falkemich

Das Wegekreuz im Weiler Falkemich, das bereits in früheren Zeiten den Jakobspilgern auf ihrem Weg von Paderborn nach Köln zur Orientierung diente, wurde 1987 wieder erstellt. Das aus dem Jahre 1899 stammende Original befindet sich jetzt an der Kirchenmauer in Marialinden.

Fischermühle

Hotel-Restaurant FischermühleIm Jahre 1783 baute Peter Fischer aus Krampenhöhe die Mühle an der Naaf bei Bomerich, die nach ihm Fischermühle genannt worden ist. Im Jahre 1834 erbte sie sein Sohn Christian Fischer. Die Fischermühle, die zu den fünf ältesten Mühlen im früheren Kirchspiel Overath zählte, besaß einen Mahlgang und wurde von einem oberschlächtigen Wasserrad angetrieben. Gemahlen wurde mit Gerste, Hafer und Roggen. Bis 1920 war der Fischermühle auch eine Knochenmühle, in der Knochen zu Dünger für Felder und Wiesen verkleinert wurden.  Im Jahre 1894 kaufte der Fuhrunternehmer Peter Hollinder den Betrieb samt Landwirtschaft, Mühle, Kolonialwarengeschäft und Fuhrbetrieb. Das Hotel-Restaurant FischermühleFuhrgeschäft für Blei- und Zinkerztransporte der Erzgruben Nikolaus und Phönix zur Eisenbahn nach Overath war jedoch der Haupterwerb. Das Erz wurde mehrspännig mit starken Pferdewagen über die Höhe bei Landwehr und weiter zur Bahnstation nach Overath gefahren. Auf dem Rückweg wurden Maschinenteile, Gebrauchsgüter und immer wieder Kohle für die Gruben transportiert. Die Gruben Nikolaus und Phönix beschäftigten während ihrer Blütezeit mehr als 180 Bergleute. Diese arbeiteten bis in eine Tiefe von 270 Metern. Im Jahre 1911 wurde die Erzförderung wegen zu geringer Ausbeute eingestellt, der Bergbau bei der Fischermühle ist seither nur  noch Geschichte.

Tillinghausen

Marienkapelle in TillinghausenDas Dorf Tillinghausen wurde erstsmals 1502 urkundlich erwähnt. Mittlerweile verzeichnet Tillinghausen 114 Einwohner und beheimatet vier landwirtschaftliche Betriebe, von denen wiederum zwei Bio-Landwirtschaft betreiben und einer seine Produkte im eigenen Hofladen vermarktet. Eine absolute Bereicherung erhielt Tillinghausen mit der Fertigstellung der Marienkapelle im Jahr 2004 durch den Bürgerverein. Seit ihrer Einsegnung dient die Kapelle nicht nur Wanderern als Ort der Besinnung, sondern auch zu wöchentlichen Andachten und gelegentlichen Gottesdiensten im Kreis der Dorfgemeinschaft.

Fatimakapelle

Fatimakapelle in MuchDie Kapelle bei Much ist 6 qm groß und 3,20 m hoch. Das überstehende Dach hat einen vierseitigen Dachreiter mit Eisenkreuz. In der Apsis steht der Votivaltar aus rotem Ziegel auf einer Steinstufe. Die weiße Marmortafel in der Vorderfront enthält die Inschrift „Der lieben Mutter Gottes zum Dank für die wunderbare Rettung unseres Dorfes aus großen Kriegsnöten der Front. Im April 1945 wurde diese Kapelle errichtet“. Schon während des Krieges hatte Frau Elisabeth Wirges, die bereits zwei Söhne verloren hatte, gelobt, bei glücklicher Heimkehr der anderen im Felde stehenden Männer der Fatima-Madonna eine Kapelle zu stiften. Diesem Vorhaben schlossen sich nach 1945 viele Mucher an, so dass die Kapelle 1954 eingeweiht werden konnte.

Burg Overbach

Burg Overbach in MuchDie Burg zu Much wurde der Sage nach um 802 im Rahmen der Befestigungsstrategie Karls des Großen  erbaut, was allerdings historisch nicht belegt werden kann. Die Gründung des Rittersitzes Overbach geht ins frühe 12. Jahrhundert zurück. Die ehemalige Burganlage wurde 1131 von Junker Eberhard von Afferath gegründet und ist eine der ältesten Grundherrschaften im Oberbergischen. Das Hauptgebäude wurde Ende des 16. Jahrhunderts stark zerstört und Anfang des 17. Jahrhundert wieder aufgebaut. Heute ist nur noch das Hauptgebäude erhalten; die Wassergräben sind teilweise zugeschüttet. Seit 1984 ist der Golfclub Burg Overbach e. V. Eigentümer der Anlage.

St. Martinus

Kath. Pfarrkirche St. Martinus in MuchDie katholische Pfarrkirche St. Martinus im historischen Ortskern von Much bildet mit den Fachwerkhäusern auf dem Kirchplatz ein denkmalgeschütztes Ensemble. Der schöne lachsfarbene Bau geht mit dem Turm und dem Langhaus bis ins 12. Jahrhundert zurück. wurde bereits am 31. März 1131 in einer Urkunde des Papstes Innozenz II. genannt. In der Urkunde wurde die Kirche zu Much als Besitz des Cassius-Stiftes zu Bonn bestätigt. Im 12. und 13. Jahrhundert wurde dann eine Standbild Sankt Martin in Muchdreischiffige romanische Basilika errichtet, von der noch der Turm und das Langhaus erhalten sind. Im 15. Jahrhundert wurden das nördliche Seitenschiff und das Mittelschiff um den spätgotischen Chor erweitert. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden die Seitenschiffe barock gestaltet. Ende des 19. Jahrhundert wurde der Chor im Süden um einen neugotischen Teil erweitert. 1952 bis 1964 wurde die Kirche grundlegend renoviert, der Bruchsteinbau erhielt seinen heutigen rotfarbigen Putz und es wurde eine neue Sakristei angebaut. 1983 bis 1886 wurde das Mittelchorgewölbe erneuert und der Ölbergaltar aus der Kirche entfernt. Letzterer wurde neben der Kirche wieder aufgebaut. In der Kirche befinden sich die Schädelreliquie des heiligen Theodor, ein romanischer Taufstein und eine Glocke aus dem 13. Jahrhundert, ein gotisches Sakramentshäuschen und ein Monumentalkruzifix, das aus der Zeit um 1270 stammt.

Wegpunkte Bergischer Weg von Eulenthal nach Much

Route von Eulenthal nach Much

WP01  N50°55.3368 E007°18.2616,  Wegezeiger Eulenthal
WP02  N50°55.7652 E007°20.9490,  Wegekreuz Falkemich
WP03  N50°55.1390 E007°20.2222,  Wegezeiger Falkemich
WP04  N50°54.9184 E007°21.0473,  Wegezeiger Fischermühle
WP05  N50°55.6360 E007°22.9381,  Wegezeiger Eckhausen
WP06  N50°55.1406 E007°23.7055,  Kapelle Tillinghausen
WP07  N50°54.5696 E007°24.5096,  Fatimakapelle
WP08  N50°54.3437 E007°24.7283,  Burg Overbach
WP09  N50°54.3003 E007°24.5097,  St. Martinus
WP10  N50°53.9269 E007°24.4544,  Rathaus Much

Etappenroute (gpx)

Fotoalbum (Flickr)

Über Dieter

Nach fast 50 Jahren Berufstätigkeit seit dem 1.10.2012 im Ruhestand. Meine freie Zeit verbringe ich mit Fotografieren, ehrenamtlicher Web-Administration, Desktop Publishing, Digitalisierung von Fonts, Digitalisierung von Hörspielen usw. Daneben interessiere ich mich für Theater und für Kunstgeschichte sowie Geschichte allgemein.
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